RAATES KRIEGSGESCHICHTE

Die entscheidenden Schlachten des Winterkriegs (30.11.1939 – 13.3.1940) wurden in Suomussalmi zwischen 30.11.1939 und 10.1.1940 ausgetragen. Einige kleinere Scharmützel gab es später an der Grenze, von denen das bekannteste der Angriff auf Raate am Jahrestag der Roten Armee zwischen dem 21. und dem 23.2.1940 war. Das Kriegsgebiet umfasste fast zur Gänze Ost-Suomussalmi, überwiegend zwischen den Straßen Juntusranta – Kiannanniemi – Zentral-Suomussalmi – Raate.

Nachdem finnische Truppen die Oberhand in den Kämpfen nördlich vom Stadtzentrum gewonnen hatten, konzentrierte Generalleutnant Siilasvuo alle verfügbaren Kräfte auf die Raate-Straße, die unter sowjetischer Kontrolle war

von Kuomanjoki bis Likoharju. Der Großteil der sowjetischen Truppen stand um Haukila.

Siilasvuos Strategie war einfach und präzise: Die Verbindung der Sowjets zur Grenze abschneiden, ihre Streitkräfte in kleinere Gruppen aufteilen und die so entstehenden Truppenkessel vernichten.  Um diesen Plan zu verwirklichen wurde eine Straße über das Eis zwischen den Seen Alanteenjärvi und Vuokkijärvi gelegt. Diese Straße wurde genutzt, um Truppen zu bewegen und sie zu versorgen.

Siilasvuos Offensive begann Anfang 1940. Der Angriff konzentrierte sich hauptsächlich auf Haukila, sowohl von Norden als auch von Süden. Den Finnen gelang es, die Raate-Straße östlich von Haukila abzuschneiden. Die sowjetischen Truppen südwestlich von Haukila, in Sanginlampi und nahe der Kuhmo-Straße in Eskola wurden zugleich ausgelöscht. Die Sowjets, die passiv in ihren Stellungen geblieben waren, wurden in den Bereichen Haukila, Karila, Tyynelä und Mattila umstellt.

Die entscheidenden Kämpfe von Raate begannen am 5.1.1940. Eine Kompanie finnischer Soldaten attackierte die Straße im Raate-Patrouillengebiet. Westlich davon griff ein finnisches Bataillon Likoharju an, das erst nach mehreren Versuchen eingenommen werden konnte.

Die Purasjoki-Brücke wurde am nächsten Tag zerstört. Zur gleichen Zeit griffen Siilasjokis Truppen auch die Bereiche von Kokkojärvi und der Teerinen-Landenge an. All diese Kämpfe trugen zum finnischen Sieg bei, der in Haukila errungen wurde, wo die sowjetischen Truppen letztlich zerstört wurden.

Drei Regimenter der 44. Division der Roten Armee standen auf sehr engem Raum. Da die Straße nach Osten abgeschnitten war, waren die sowjetischen Truppen praktisch eingekesselt. Der einzige Schwachpunkt lag in Richtung Puras, aber auch dieser wurde bald verstärkt. Heftige Kämpfe um die Vernichtung der Kessel in Haukila und um Raate herum fanden vom 5. bis 7.1.1940 statt.

Die einzig verbliebene Aufgabe war es, die Gegend aufzuräumen und am Abend des 10.1.1940 waren die Kämpfe in Suomussalmi beendet. Der Vorstoß der Sowjetunion nach Westen war gescheitert.

Danach kam es nur noch zu einigen Spähmanövern und Scharmützeln in Suomussalmi, von denen das größte ein Angriff auf Raate durch drei sowjetische Bataillone am Jahrestag der Roten Armee zwischen dem 21. und dem 23.2.1940 war. Der größte Teil von Siilasvuos Truppen wurde nach Kuhmo und Laatokka-Karelien gebracht, wo sie weitere harte Kämpfe erwarteten.

Der Frieden von Moskau trat am 13.3.1940 um 11:00 Uhr in Kraft. Der Grenzübergang bei Suomussalmi blieb unverändert. Beide Seiten erlitten beachtliche Verluste: die sowjetischen Divisionen verloren etwa 23.000 Mann und die Finnen etwa 800 Mann.

Weitere Informationen zu den Schlachten in Suomussalmi